So stärkst du deine Selbstheilungskräfte

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In der Vergangenheit habe ich oft beobachtet, dass ich mich im Falle einer Krankheit nicht mit meinem Körper verbunden fühlte, sondern dachte „die Tablette oder der Arzt richtet das schon!“. Ich vertraute also auf äußere Faktoren, von denen ich mir Heilung versprach. Gleichzeitig hatte ich in meiner Rolle als Ärztin bei Patientenkontakten mitunter das Gefühl, dass einige von ihnen die Verantwortung für ihre Gesundheit am liebsten an mich bzw. die Ärzteschaft abgegeben hätten: „Sie haben doch Medizin studiert, Sie müssen mich wieder gesund machen!“ Und ja, in einigen Fällen wie z.B. der Notfallmedizin und (Unfall-) Chirurgie mag das auch annähernd zutreffen. In den meisten anderen Fällen ist der Arzt mit seinem im besten Falle empathischen und beruhigenden Auftreten und die Tablette jedoch vor allem dafür zuständig, die Selbstheilungskräfte des Patienten zu stärken.

Doch was versteht man überhaupt unter Selbstheilungskräften?

Darunter versteht man „die Fähigkeit des Körpers, sowohl äußere als auch innere Verletzungen bzw. Krankheiten zu heilen. Die Nutzung und Intensivierung der Selbstheilungskräfte, auf die letztlich jede Therapie aufbaut, stellt einen wichtigen Aspekt jeder therapeutischen Behandlung dar“ (1). Die Selbstheilung des Körpers reicht von der kleinen Schnittwunde hin zur Rehabilitation nach einer großen Operation oder schweren Krankheit. Dazu passt auch das Konzept der Salutogenese („Entstehung von Gesundheit“ im Gegensatz zur Pathogenese, „Entstehung von Krankheit“) von Aaron Antonovsky (1923–1994). Der Kernbegriff ist dabei die Kohärenz, also der Zusammenhang zwischen Ereignissen. Gesundheit tritt dann auf, wenn das Kohärenzgefühl positiv ist. Das bedeutet, dass das Leben als verstehbar, handhabbar und sinnhaft angesehen wird. Zum Kohärenzgefühl tragen alle Ressourcen, die der Patient mitbringt, bei. Darunter fallen Lebenserfahrungen, Beziehungen, soziale Netzwerke, Bildung, finanzielle Mittel usw..Für unsere Gesundung im Krankheitsfall ist es also förderlich, uns mit all unseren positiven Ressourcen zu umgeben, um unsere Psyche und unser Immunsystem zu stärken.

Wir alle kennen das ja: wenn wir gestresst sind, Sorgen haben und uns schlecht ernähren, werden wir schneller krank. Was Stress mit unserem Immunsystem macht, habe ich bereits hier erläutert. Wenn wir dagegen gut drauf sind und  Glückshormone wie Serotonin und Dopamin ausschütten, wird das Immunsystem aktiviert (2). Damit wir also unsere Gesundheit wieder mehr selbst in die Hand nehmen und nicht auf alleinige Heilung von außen warten, schauen wir uns an, wie wir unsere Selbstheilungskräfte stärken können.

Wie können wir die Selbstheilungskräfte stärken?

  • Die Macht der Gedanken nutzen: stelle dir den Heilungsprozess vor, glaube an deinen Körper, dass er das schaffen kann. Es gibt Studien, die den Einfluss eines positiven Mindsets auf die Lebensdauer belegen (3) (4). Auch der Placebo-Effekt belegt die Kraft der Gedanken. Sind wir überzeugt, durch dieses Medikament gesund zu werden (auch wenn es keinen Wirkstoff enthält), werden wir es auch viel eher, als wenn wir ablehnend oder skeptisch sind (5).
  • Versuche zu verstehen, wie es zur Erkrankung kommen konnte, um eventuelle ungute Zustände zu verändern. Gibt es etwas, was dich besorgt, das du aber verdrängst?
  • Baue übermäßigen Stress ab. Etwas Stress ist normal und gut, aber wenn es zuviel wird, schadet es unserer Psyche und unserer Immunabwehr. Probiere vielleicht mal Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation aus, um bewusst zur Ruhe zu kommen.
  • Stärke dein Immunsystem! Dazu zählen eine gesunde, ausgewogene Ernährung, Bewegung, gute Beziehungen, eine als sinnvoll erlebe Aufgabe und ein achtsamer Tagesablauf. Für genauere Infos schau unbedingt meinen Beitrag dazu an!
  • Befreie dich von übermächtigen negativen Gedanken und endlosem Grübeln. Diese können das Immunsystem schwächen oder im schlimmsten Fall zu Depressionen oder Demenz führen (6)! Stärke dagegen die guten Gedanken und konzentriere dich auf alles, was gut und gesund ist. Und sei dankbar dafür!

Mit diesen kleinen Tricks können wir alle einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit und den Gesundungsprozess im Krankheitsfall ausüben. Wir überlassen diesen nicht ausschließlich äußeren Kräften, sondern beteiligen uns durch unsere innere Haltung und unser Denken und Tun maßgeblich selbst. Wir übernehmen also Verantwortung und geben diese nicht ab!

Ich hoffe, ich konnte dich etwas inspirieren, zukünftig mehr Acht auf deine Selbstheilungskräfte zu geben. Und verstehe mich nicht falsch – sie sollen die ärztliche Behandlung keineswegs ersetzen, sondern diese sinnvoll ergänzen, um den Therapieerfolg zu vergrößern!

Alina

 

 

 

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