Tipps gegen Regelbeschwerden

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Wer von euch Frauen da draußen kennt sie auch? Die Bauchschmerzen während der Periode, die so stark sind, dass man am liebsten den ganzen Tag mit Wärmflasche im Bett bleiben würde und aufgrund fehlender wirksamer Alternativen zu Schmerzmedikamenten greift? Dann seid Ihr damit nicht alleine. Je nach Literatur kennen nämlich bis zu 80% ! der Frauen im gebärfähigen Alter Regelschmerzen. (1) Natürlich können organische Ursachen vorliegen, eine gynäkologische Untersuchung ist also in jeden Fall ratsam. Oftmals findet sich jedoch keine greifbare Ursache der sogenannten Dysmenorrhoe– die Schmerzen entstehen quasi durch übermäßige Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur. In dem Fall lohnt ein Blick hinter die Kulissen: Wie ist es um Ernährung, Lebensstil, Stresslevel und Einstellung zur eigenen Weiblichkeit bestellt? Regelbeschwerden sind zwar in gewisser Weise normal, jedoch nicht mehr, wenn die Schmerzen so stark werden, dass man jeden Monat für 3 Tage quasi nicht „funktionsfähig“ ist.

Kleine Einführung in den Menstruationszyklus

Der Menstruationszyklus dauert ca. 25 – 31 Tage und lässt sich in die 1. und 2. Zyklushälfte einteilen. Die 1. Hälfte beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung. Anschließend kommt es zum erneuten Aufbau und Heranreifen des Follikels (dieser enthält die Eizelle). In der ersten Zyklushälfte dominiert das Östrogen. Die 2. Zyklushälfte beginnt mit dem Eisprung (der Ovulation) meist nach 12-15 Tagen. Kommt es nicht zur Befruchtung, liegt also keine Schwangerschaft vor, wird eine Gewebsschicht der Gebärmutter abgestoßen, was sich in der Regelblutung äußert. Der Zyklus beginnt also wieder von vorne. In der zweiten Zyklushälfte ist Progesteron das dominierende Hormon. Die gängige Dauer der Menstruation beträgt 3-7 Tage, der Blutverlust ca. 40-100ml, wobei Mengen über 60ml als viel gelten. (2, 3)

Teilweise können diffuse Beschwerden bereits ein paar Tage vor Eintreten der Menstruation auftreten. Diese reichen von Stimmungsschwankungen über extremes Brustspannen und Rückenschmerzen zu Durchfall und migräneartigen Kopfschmerzen. Man spricht dabei vom Prämenstruellem Syndrom (PMS). In diesem Fall (aber auch ganz generell:)) sind B-Vitamine von besonderer Bedeutung, die du in  Vollkornprodukten, Nüssen, Gemüse, Innereien und Eiern findest.

Was kannst du selbst gegen starke Regelbeschwerden unternehmen?

 

 

Allgemeine Tipps bei Regelbeschwerden

  • Entspanne dich, so gut es geht. Stress verschlimmert die Schmerzen.
  • Oft wirkt Bewegung förderlich. Probiere es aus, wie die Schmerzen und dein Kreislauf sich bei einem Spaziergang oder einer moderaten Sporteinheit verhalten.
  • Wärme in Form einer Wärmflasche oder eines Kirschkernkissens wirkt krampflösend.
  • Probiere es mal mit Ingwer, er hat eine ähnlich entzündungshemmende Wirkung wie Ibuprofen.
  • Massiere deinen Bauch. Nimm dazu ein Paar Tropfen Magnesiumgel oder Majoranöl, diese wirken krampflösend, und massiere damit sanft im Uhrzeigersinn deinen unteren Bauch.
  • Tee aus Kamillenblüten, Schafgarbe, Frauenmantelkraut, Traubensilberkerze und Gänsefingerkraut werden positive Wirkungen gegen Regelbeschwerden nachgesagt (4). Ich selbst habe einige Zeit – mit Erfolg – diesen Zyklustee getrunken.
  • Nimm ausreichend (ca. 1,5-2l zusätzlich zur Nahrung) Flüssigkeit in Form von stillem Wasser oder ungesüßtem Tee zu dir.

Das hilft jedoch alles nur bedingt, wenn die zugrundeliegende Ernährung nicht optimal ist, da diese das wichtigste Fundament darstellt. Schauen wir sie uns also etwas genauer an! 🙂

Ernährung bei Regelbeschwerden

  • Ganz allgemein gilt: verzichte auf verarbeitete Produkte, solche aus Weißmehl und raffiniertem Zucker. Ebenso auf Alkohol, Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke. Iss viel frische und unverarbeitete Lebensmittel und gesunde Fette aus Nüssen, Butter, Oliven- und Kokosöl.
  • Versuche, deinen Süßhunger durch reifes Obst, Datteln, Nüsse und dunkle Schokolade (natürlich alles in moderaten Mengen) zu stillen.
  • Nimm bereits in den Tagen vor deinen Tagen wärmende, schonend gekochte Mahlzeiten zu dir, die nicht zu scharf gewürzt sind.
  • Falls du gerne Kuhmilch trinkst, versuche, die Mengen zu reduzieren und nach Möglichkeit auf ein Gemisch aus biologischer Sahne und Wasser umzusteigen, um die Menge an tierischem Eiweiß zu reduzieren. Gelegentlich kannst du auch Sauermilch oder Kefir konsumieren, denn sie wirken probiotisch und tragen zum Erhalt einer gesunden Darmflora bei. Mitunter macht sich die Hyper- und Dysmenorrhoe nämlich auch in Form einer übermäßigen Darmperistaltik bemerkbar.
  • Generell empfehlenswert sind fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi oder anderes laktofermentiertes Gemüse. Wenn du gerne Sojaprodukte konsumierst, versuche, fermentierte Sojabohnen in Form von Tempeh zu bevorzugen.
  • Achte besonders auf magnesium– (Nüsse und Kerne, Gemüse, Haferflocken und Vollkornprodukte, Bananen, Beeren, Sesam, Fisch- und Fleischbrühen, dunkle Schokolade) und eisenreiche Lebensmittel (Sesam, Mandeln, Kürbiskerne, Haferflocken, Amaranth, Hirse, Linsen, Kichererbsen, grünes Blattgemüse, Petersilie, Aprikosen, Eier, Fleisch) (5 , 6).
Frisches Obst, Gemüse und Ingwer wirken entzündungshemmend.

 

Was du sonst noch tun kannst

Solltest du mit den genannten Mitteln und Maßnahmen keine Erfolge verspüren, dann ist das noch kein Grund zur Verzweiflung. Oftmals lassen sich auch mit Homöopathie und Akupunktur gute Erfolge erzielen! Sollten die Schmerzen jedoch einmal so stark sein, dass du zu klassischen  Schmerzmedikamenten greifen musst, ist das auch okay- solange bei dir keine Kontraindikationen vorliegen und deine Blutwerte normwertig sind, versteht sich. Es sollte aber bei einer bis wenigen Tabletten im Monat bleiben. Bei dauerhafter Notwendigkeit empfehle ich dir, alternative Ansätze auszuprobieren.

Zum Schluss

Ich hoffe, dass du ein paar nützliche Informationen für dich mitnehmen konntest. Natürlich ist das Thema Zyklus, Regelblutung und Hormonhaushalt weitaus komplexer als hier dargestellt. Jede Frau hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Gefühle und Gedanken zu dem Thema. Wichtig ist, dass wir nicht dagegen angehen, sondern diese als Teil unserer Weiblichkeit akzeptieren. Wie erlebst du deine Periode? Ist es etwas, wovor es dir jeden Monat graut, oder fühlst du dich durch diese verschiedenen Zyklusphasen irgendwie bereichert? Hast du deine eigenen Tipps und Tricks gegen Regelbeschwerden? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!

 

Ich wünsche dir noch ein schönes restliches Wochenende und hoffe, dass die nächsten Regelbeschwerden milder ausfallen 🙂

Alina

 

 

 

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